Südafrika. 73
Deutsch-Ostafrika.
Grenzen, Größe, Bevölkerungszahl. Deutsch-Ostafrika zieht hart
vom Äquator an gegen Süden (von 1° bis 11° s. Br.) und erstreckt sich von
Britisch-Ostasrika im N. bis zum Nyassasee und dem Rovüma im S. und binnen-
wärts von der Küste an den Viktoria-Njansa und den Tanganjika. Es umfaßt
einen Flächenraum von 995000 qkm, hat also fast die doppelte Größe Deutsch-
lands, indes nur 10 Mill. Einw., darunter 3750 Weiße (Bayern: 7 Mill.).
Deutsch-Ostafrika ist unsere größte und volkreichste Kolonie.
Verkehrslage. Die Gegeugestade seiner Küste bilden die beiden alten
Kulturländer Arabien und Indien, zu denen seit alten Zeiten lebhafte Handels-
beziehungen bestehen. Der Mittelpunkt dieses Verkehrs ist die englische Insel
Sansibar, die wichtigste Eingangspforte an der ganzen ostafrikanischen Küste.
Die Kolonie erfreut sich somit einer günstigen Verkehrslage.
Küste und Küstenebene. Die Küste verdankt ihre Bildung teils den
riffbauenden Korallen, teils den Anschwemmungen der Flüsse; auch die vor-
gelagerten Inseln, von denen nur Mafia deutscher Besitz ist, sind Korallen-
bauten. Daher ist die Zufahrt gefahrvoll, und nur dort, wo das einströmende
Fluß- und Brackwasser keine Korallentiere leben läßt, finden sich größere See-
tiefen. Die Küste ist hiernach meist flach und an wirklich guten Häfen arm.
Zu den besten Hafenplätzen zählen: Daressalam, 21000 Einw., Sitz der Re-
gierung; nördlich davon Pangani und Tanga; südlich Kilwa, Lindi und
Mikindani. Bagamojo hat nur eine offene Reede.
Die mittlere Jahreswärme der Küste beträgt 26° und bleibt durch alle Jahres-
und Tageszeiten ziemlich unverändert. Das Klima hat also Tropencharakter.
Da das Land im Gebiet des Südostpassates liegt, empfängt es seine
Niederschläge vom Indischen Ozean her; sie weisen zwar starke Schwan-
hingen auf, sind aber in einzelnen Teilen, besonders an den Ostabhängen der
Randgebirge, meist ansehnlich. Hier entspringen auch alle größeren Flüsse.
Ausgedehntere Stromgebiete haben aber nur der Pangani, der vom Kilimandscharo
kommt, und Rufidschi und Rovüma im S. Die Flüsse führen Wasser zu allen
Jahreszeiten, sind indes infolge von Stromschnellen höchstens im Unterlauf schiffbar.
Binnenland. Den westlichen Saum der Küstenebene begrenzen die
malerischen, Wasser- und waldreichen Randgebirge des Ostafrikanischen Plateaus:
das Usambära-, Usagära- und Uhehegebirge; dieses, bis gegen 2000 m
Hoch, tritt in weitem Bogen bis an den Nyassasee zurück. An der No.-Seite
des Sees steigt das Livingstonegebirge bis zu 3700 in Höhe. Auf die Randgebirge
folgt im W. eine tiefe Grabensenkung, an deren Nordende der Kilima-
Ndscharo bis über 6000 m aufsteigt. Weiter nach W. erstrecken sich bis zu dem von
den Seen eingenommenen zweiten tiefen Grabental die ausgedehnten Hochflächen des
Innern (1000 m und darüber). Weite Strecken dieses Gebietes sind abflußlos
und leiden unter langer Trockenheit. Der Boden besteht vorherrschend aus
Laterit, einem roten Tonboden, der leicht der Landschaft den Charakter der
Steppe oder Wüste verleiht. Infolgedessen bilden Savannen mit mannshohen
Gräsern und Strauchsteppen die vorwaltende Vegetationsform des Ostafrikanischen
Plateaus. Sehr fruchtbar und aussichtsreich ist dagegen das Gebiet an den Seen.
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50
Europa.
Die wichtigsten Kolonialgebiete Englands sind: Indien, der ganze Kontinent Australien,
Britisch-Nordamerika und Britisch-Südasrika, endlich eine Menge von Inseln in allen Meeren,
welche entweder Kolonialprodukte liefern oder als F l o t t e n st a t i o n e n
dienen und dadurch zur Beherrschung der Meere beitragen.
Großbritannien besitzt fast unerschöpfliche Lager von
Steinkohlen und Eisen, den beiden Haupthebeln der modernen Industrie.
An Kohlen liefert Großbritannien ungefähr die Hälfte des derzeit in ganz Europa
geförderten Materials. Dabei ist noch der Unistand von besonderer Bedeutung,
daß Kohle und Eisen sich meist nahe beisammen finden. Englands Industrie ist daher
an Bedeutung und Umfang gleichwertig mit der deutschen.
Zufolge feines gewaltigen Kolonialbesitzes und der starken Ausfuhr feiner zahl-
reichen Jndustrieerzeugniffe nimmt Englands Handelsflotte bei weitem unter allen
Mächten den ersten Rang ein. Sie ist mehr als viermal so groß als die deutsche,
die zweitgrößte. Großbritannien geht allen Ländern der Erde voran in bezug auf
die Größe und Ausdehnung seines Handels. Dieser ist ein Welthandel im
vollsten Sinne des Wortes und hat die Briten znm reichsten Volk der
Erde gemacht. Alle bedeutenden Länder der Erde stehen mit England in Handels-
Verbindung; aus allen Meeren weht die englische Flagge; demzufolge ist auch die
englische Sprache zur Welthandelssprache geworden.
Dem Schutze der größten Handelsflotte dient die größte Kriegsflotte. Diese
übertrifft die deutsche, die an zweiter Stelle steht, um mehr als das Doppelte.
Großbritannien ist fonach die erste Kolonial-, Handels-
und Seemacht der Erde.
Verfassung. Der Verfassung nach ist das Vereinigte Königreich Groß-
britannien und Irland eine konstitutionelle Monarchie, in welcher indes der König
oder die Königin geringe Herrscherrechte besitzt; fast alle Gewalt kommt dem Par-
lament zu, das aus den: Ober- und Unterhaus besteht.
Nordeuropa.
Das Königreich Dänemark.
40 000 qkm (ohne Nebenländer), 23/5 Mill. Einw., auf 1 qkm 66. Größe = Branden-
burg, Einwohnerzahl = Württemberg.
Bestandteile, Grenzen und Lage. Das Königreich Dänemark
umfaßt die nördliche Hälfte der Halbinsel I ü t l a n d , welche die Ost- und Nordsee
voneinander scheidet, ferner die Insel Seeland zwischen dem Sund*) und dem
Großen Belt, F ü n e n zwischen dem Großen und Kleinen Belt, dann noch einige
größere und viele kleinere Inseln. Es wird somit begrenzt: im Norden vom Skager
Rak, im Osten vom Kattegat, Sund und der Ostsee, im S ü d e n von Teutschland
und im Westen von der Nordsee. Wegen feiner günstigen Lage zwischen der
Nord- und Lstfee hat das kleine Dänemark lange den Perkehr zwifchen diefen
beiden Meeren beherrscht (Snndzoll).
]) Sund, genn. Wort für Meerenge.
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Englands Indien Australien Britisch-Nordamerika Europa Englands Englands England Irland Nordeuropa Württemberg Nordsee Seeland Ostsee Teutschland Nordsee Lstfee
Telegraphie.
83
Funkentelegra-
phie. Ein gefährlicher
Mitbewerber droht
neuestens dem Tele-
graphen außer im Te-
lephon auch in der
drahtlosen Tele-
graphie zu erstehen.
Ihre Haupterfolge hat
die Funkentelegraphie
bisher im Verkehr
zwischen Schiffen auf
hoher See bzw. zwi-
schen fahrenden Schif-
fen und Landstationen
erzielt. Die Groß-
Station fürradiotele-
graptne bei Nauen in
der Nähe von Berlin
versorgt jetzt schon bis
auf 3000 km die at-
lantischen Schiffe mit
Nachrichten. Im Ok-
tober 1907 erfolgte
sogar schon die Er-
Öffnung funkentelegra
phischen Verkehrs zwi-
schen Europa (Clif-
den in Irland) und
Amerika ^Cape Vre-
ton in Canada). Die
Entfernung beträgt
rund 4000 km. Die
Groß-Station bei
Nauen hat sogar mit
einem in Kamerun
vor Anker gelegenen
Dampfer Nachrichten-
Verbindung aufrecht
erhalten, d. i. in einer
Entfernung von 6600
km. Auch für mili-
tärische Zwecke hat sich
die Funkentelegraphie
sehr brauchbar er-
wiesen.
6*
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Extrahierte Ortsnamen: Nauen Berlin Europa Irland Amerika Canada Nauen Kamerun
47
feste, ein sonmrmntpr zs-Tbein ^va^d- er-
Wrmt (X2.6), wobei ungeheure Reichtmer, die Beute vieljhriger Raubzge, iu die Hnde der siegreichen Franken fiel.
Die in viele Vlkerschaften zerspaltenen und wenig widerstandsfhigen Slawen konnten den Heeren Karls nicht widerstehen; sie zahlten regelmigen Tribut dem mchtigen Franken-fnige, der sich damit begngte, ohne sie dem frnkischen Reiche einzuverleiben.
Zu dessen Schutze bildete Karl eine Militrgrenze, dtejyl jen, einen breiten Streifen Landes, der von der Elbmndung nach Sden bis in die Alpen reichte und sich in schsische, thrin-gische, frnkische und bairische Marken gliederte. In diesen Ge-bieten, die stark befestigt wurden, herrschte kriegerisches Wesen, und ihren Verwaltern, den Markgrafen, war eine besonders groe Machtvollkommenheit verliehen. Schlielich wurde auch gegen die Dnen eine solche Mark errichtet, die bis zur Mer reichte.
Das gewaltige Reich, welches mit Ausnahme Britanniens und Spaniens das gesamte romanisch-germanische Abendland umfate und durch die Waffen der Franken und das katholische Christentum zusammengefat und zusammengehalten wurde, rief in den Vlkern die Erinnerung an das Rmische Reich hervor, dessen Segnungen unvergessen waren. Es war nur natrlich, da man erwartete, es auch uerlich wieder aufleben zu sehen. Diese Erwartung ward durch Vorgnge in Rom zur Erfllung gebracht. Der Papst war in den Straen Roms von seinen Gegnern mihandelt und ge-fangen gesetzt worden. Dem Kerker entflohen, suchte er seinen Schutzherrn, den Frankenknig, auf, den er zu Paderborn im Sachsen-lande antraf. Karl versprach, die Sache persnlich zu schlichten, und begab sich selbst nach Rom. Hier fand unter seinem Vorsitze eine Versammlung von Geistlichen und Laien statt, vor welcher der Papst sich der die wider ihn erhobenen Anklagen rechtfertigte; dann wurde Gericht der die Emprer gehalten, die zu strengen Strafen verurteilt wurden. Inzwischen waren die Verhandlungen der die Erneuerung des rmischen Kaiserreichs dem Abschlsse nahe gekommen. Am Weihnachtstage des Jahres^Lm-tniete Karl betend vor einem Altare der Peterskirche; da trat zur berraschung Karls der Papst hervor und setzte ihm eine *u diesem Zwecke cm* - gefertigte Krnne aufs Har;pt: die Anwesenden, darunter die hchsten weltlichen und"geistlichen Wrdentrger, riefen jubelnd aus: Heil dem von Gott gekrnten, groen und friedenbringenden rmischen Imperator, dem erhabenen Karl!" Der Papst aber vollzog mit Handku und Kniebeugung die Huldigung, wie sie seine Vorgnger dem ostrmischen Kaiser dargebracht hatten.
Das neue Rmische Kaiserreich frnkischer
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Extrahierte Personennamen: Karls Karl Karl Karl Karl Karl Karl Karls Gott Karl! Karl
Extrahierte Ortsnamen: Karls Britanniens Spaniens Rom Paderborn Rom
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die Gesandtschaften fremder Fürsten, sogar des Kalifen von Bagdad, die unter berreichung kostbarer Geschenke um seine Freundschaft warben.
Hoch der alle Zeitgenossen ragt die Gestalt dieses gewaltigen Herrschers hervor, der auf allen Gebieten des Staatslebens neue Bahnen erffnete; auf dem von ihm Geschaffenen fuen die nach-folgenden Jahrhunderte. Es war ein unendlich groer Verlust fr das ganze Abendland, als er, zweiundsiebzig Jahre alt, am 28. Januar Ma~~xxi Aachen, uierschied; in der von Karl erbauten 814 Kapelle ward er beigesetzt.
Sein ueres schildert Einhard folgendermaen: Von Krper war Karl voll und stark, von Wuchs erhaben, denn er war sieben-mal so lang als sein Fu. Sein Kopf war rund, die Augen sehr groß und lebhaft, die Nase ein wenig mehr als mittelmig, das Haar im Alter glnzend wei, die Miene heiter und frhlich, die ganze Gestalt, mochte sie sitzen oder stehen, voll hoher Wrde. Ob-wohl der Nacken ein wenig gebckt und kurz war und der Leib etwas zu weit hervorragte, so deckte doch das schne Verhltnis der brigen Glieder diese Fehler. Der Gang war fest, die gerade Haltung des Krpers mnnlich, die Stimme hell, wiewohl der Kraft des Krpers nicht ganz entsprechend. Seine gute Gesundheit war nur in den letzten vier Lebensjahren fters von Fiebern heimgesucht; seine Vergngungen waren Reiten, Jagen und Schwimmen, worin er es allen anderen zuvortat.
4. Der Zerfall des franhenreicbes.
Das. gewaltige Reich, das Karl der Groe gegrndet hatte, konnte nach seinem Tode nicht lange zusammengehalten werden, da seine Nachfolger die dazu erforderlichen Herrschereigenschaften nicht besaen. Karls ltere Shne waren in krftigem Mannes-alter gestorben: den jngsten Sohn L u d w i a lie der greise Kaiser ein Jahr vor seinem Tode feierlich krnen. Die Regierung dieses Fürsten (814-8m brachte dem frnkischen Reiche viel Unheil. Ludwig vernachlssigte die Regierungsgeschfte und widmete seine Zeit hauptschlich der Jagd und religisen bungen. Den Geist-lichen, denen er sehr ergeben war und viel Vorteile zuwendete, hat er den Beinamen ..der ftrommp" zu verdanken. Diese Abhngig-keit verschuldete es auch, da er die Sammlung altgermanischer Dichtungen und Heldenlieder, die sein groer Vater zusammen-gebracht hatte, verbrennen lie, weil diese Lieder heidnisch" waren ein unersetzlicher Verlust.
An seinem Hofe rangen miteinander zwei Strmungen; die
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Einhard Karl Karl Karl_der_Groe Karl Karls Ludwig
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den Sohn trauern wrde, und gewhrte die Bitte. Der tote Hektor wurde von Blut und Staub gereinigt und auf den Wagen gelegt, den dann Priamus heimgeleitete. Mit Wehklagen empfing Troja seinen groen Helden, untrstlich klagten die Frauen, vor allem Hekuba und Andromache; dann folgte eine feierliche Bestattung. Auch die Griechen erwiesen ihrem groen Gegner noch Ehre nach seinem Tode, indem sie den Trojanern fr die Bestattung einen mehrtgigen Waffenstillstand gewhrten.
g. Der Cod des Hcbtllcs.
Mit Hektors Tode war der Sieg der Griechen und der Fall Trojas entschieden. Aber noch immer verzgerte sich das Ende des Kampfes, und die Trojaner sowohl, wie die Griechen vollbrachten noch manche Heldentat. Achilles sollte den Fall Trojas nicht erleben. Mitten im Kampfe brach er zusammen, durch einen Pfeil an der Ferse getroffen, an der einzigen Stelle seines Leibes, die verwundbar war. Man vermutete, da Apollo selbst aus Grimm der das blutige Gemetzel, das Achilles unter den Trojanern angestellt hatte, den verhngnisvollen Schu getan habe; andere schrieben ihn dem Paris zu.
Laut erscholl die Wehklage des Griechenheeres um seinen Herr-lichsten Helden. Prachtvoll war das Leichenbegngnis; die Asche des Helden wurde im Grabhgel des Patroklus beigesetzt, und Herr-Ii che Leichenspiele wurden zu Ehren des Toten gefeiert. Aber diese Spiele brachten den Griechen einen neuen schweren Verlust. Um die wundervolle, von Hephstus gefertigte Rstung des Achilles bewarben sich die beiden trefflichsten Helden, Ajax und Odysseus. Keiner der Griechen wollte die Entscheidung bernehmen, und so ward sie den vornehmen Trojanern bertragen, die als Gefangene im Lager weilten. Vor ihnen rhmten sich nun Ajax und Odysseus der schweren Bedrngnis, die sie den Trojanern bereitet hatten. Darauf lautete das Urteil, Odysseus habe der Stadt Troja noch mehr Schaden und Nachteil bereitet als Ajax. Dieser mute sehn, da die herrlichen Waffenstcke dem Odysseus zuerteilt wurden; da verfiel er in Wahnsinn und verbte in seiner Wut Dinge, die eines Helden unwrdig waren und ihn lcherlich machten. Als er wieder zu Sinnen kam, ergriff ihn die Scham so mchtig, da er nicht lnger leben wollte und sich selbst den Tod gab. Auch ihn bestatteten die wehklagenden Griechen tfm Meeresstrande.
In den weiteren Kmpfen fiel auch Paris, der Urheber des Krieges. Aber wenn auch die Trojaner, ihrer Vorkmpfer beraubt, sich nicht mehr ins freie Feld hinauswagten, so schlugen sie doch jeden Ansturm der Griechen gegen ihre Mauern tapfer ab.
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Extrahierte Personennamen: Achilles Apollo Achilles Hephstus
Extrahierte Ortsnamen: Troja Paris Ajax Troja Paris
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Schatten seiner eigenen teuren Mutter, die während seiner langen Abwesenheit gestorben war. Aber auch mit manchem lieben Freunde und Kampfgenossen konnte Odysseus kurze Zwiesprache halten, mit Achilles, Patroklus und Ajax. Als immer neue Scharen heran-strmten, kam die Griechen groe Furcht an, und schaudernd kehrten sie ans Licht der Sonne zurck.
7. Odyffcus und die Sirenen.
Von Circe vorzglich ausgerstet, segelten endlich die Griechen der Heimat entgegen. Ihr Weg fhrte sie an der Insel der S i -renen vorber. Tiresias hatte sie dem Odysseus geschildert als furchtbare, menschensressende Ungeheuer, die aber in der Gestalt lieblicher Jungfrauen die Vorberfahrenden heranwinkten und durch sen Gesang an sich lockten, um sie dann zu zerreien. Nach Circes Rat verstopfte Odysseus den Gefhrten die Ohren mit Wachs, sich selbst aber lie er fest an den Mastbaum binden. Als sich mm am Ufer die schnen Jungfrauen zeigten und ihre lieblichen Stimmen erhoben, befahl Odysseus, das Steuer dem Lande zuzuwenden. Umsonst, die Gefhrten legten sich, wie es verabredet war, gewaltig in die Ruder, und pfeilschnell flog das Schiff dahin. 'Es war ver-geblich, da Odysseus flehte und zrnte; wre er nicht so fest ge-bunden gewesen, er htte sich ins Meer geworfen, um schwimmend zu den Sirenen zu gelangen. Erst als die gefhrliche Insel weit hinter ihnen lag, befreiten die Gefhrten ihren Herrn und freuten sich mit ihm, der Gefahr entronnen zu sein.
$. Odyffeus und Scylla.
Von weitem vernahmen sie ein gewaltiges Brausen, das immer strker wurde, als sie in eine Meerenge eintraten. Hier hausten zwei furchtbare Seeungeheuer, Scylla und Charybdis; zwischen ihnen hindurch ging die Strae der Schiffe, und zwar so schmal, da jedes Schiff einem der beiden Ungeheuer anheimfallen mute. Tiresias hatte geraten, rechts zu steuern, denn gefhrlicher noch fei Charybdis, die das ganze Schiff verschlinge, während Scylla sich mit einigen Opfern begnge. Diesem Rate folgte Odysseus, aber er wappnete sich und nahm den Speer zur Hand, um sich und seine Mannschaft zu verteidigen. Doch blitzschnell fuhren sechs lange Hlse mit furchtbaren Rachen aus der See empor; jeder Rachen packte einen Mann, und blitzschnell waren sie wieder unter dem Wasser verschwunden. Odysseus konnte gar nicht zum Stoe kommen, da war das Unglck schon geschehn, und Scylla hatte ihm sechs wackere Gefhrten geraubt.
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der nahebei mndete, hatte die Knigstochter N a u s i k a a mit ihren Mgden die Wsche des Knigshauses gewaschen; nun, nachdem die Arbeit versorgt war und all die schnen Gewnder wieder ver-packt waren, ergtzten sich die Jungfrauen am Ballspiel; ein Ball war bers Ziel hinaus in den Flu gefallen; darber schrien die Mdchen auf, und dieser Schrei weckte Odysseus aus seinem tiefen Schlummer. Einen dichtbelaubten Zweig vor sich haltend, der seinen ganzen Krper verdeckte und nur den Kopf sehn lie, trat er aus dem Walde und redete die Jungfrauen bittend an. Alle flohen kreischend von dannen, nur die mutige Nausikaa blieb stehn und lie sich seine Bitte vortragen. Dann gab sie ihm einige Klei-dungsstcke, und als er sich in einem Versteck gesubert und ge-kleidet hatte und wieder vor sie trat, staunte sie der seinen kniglichen Wuchs und sein gebietendes Antlitz. Nun hie sie ihn sich an Trank und Speise laben, und dabei erfuhr er, da er im "Lande der Phaken war, eines gastfreien Schiffervolkes; sie verhie ihm freundliche Aufnahme bei ihrem Vater, dem Könige A l c i n o u s , der keinen Unglcklichen ohne Trost von seiner Schwelle gehn lasse.
Und sie hatte nicht zuviel versprochen. In dem nahen Knigs-palaste wurde Odysseus von Alcinous und dessen edler Gemahlin A r e t e gtig aufgenommen. Sie sahen ihm an, da er von hoher Wrde und edlem Stamme war, und aus Zartgefhl fragten sie nicht nach seinem Namen und Geschlechte. Er wurde als ein werter Gast gehalten, und auch die Vornehmen des Volkes erwiesen ihm Ehrerbietung. Bei einem Mahle, das der König dem Fremdling zu Ehren gab, sang der blinde Snger D e m d o k u s ein Lied zum Ruhme der Helden des Trojanischen Krieges. Da wurden Agamemnon, Achilles, Patroklus, Ajax, Odysseus in begeistertem Liede gepriesen. Als nun Odysseus bedachte, da die andern lngst zum finstern Hades hinabgesunken waren, und da er selbst als ein heimatloser Bettler umherstreife, ward er tief ergriffen und ver-hllte sein Antlitz mit dem Mantel, um seine Trnen zu verbergen. Da gebot Alcinous dem Snger zu schweigen, weil sein Lied den Gast betrbe. Dieser aber sprach: Ich will euch, Phaken, den Grund meines Kummers mitteilen, damit ihr versteht, warum mich das Lied des herrlichen Sngers zu Trnen rhrte. Ich bin Odysseus." Nicht weiter konnte er reden, denn der König und alle die Bor-nehmen sprangen begeistert auf und priesen die Götter, da sie den edelsten Helden Griechenlands zu ihnen gefhrt hatten. Dann lauschten sie tief ergriffen dem Berichte des herrlichen Dulders, und der König schwur, ihn glcklich nach Jthaka zu bringen. Fest reihte sich an Fest, und von allen Seiten erhielt der Held kstliche Geschenke.
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auserwhlten Jnglinge und Jungfrauen. Diese Trauer rhrte den Theseus, und er erbot sich freiwillig, an der Fahrt teilzunehmen, um den Minotaurus zu tten und die Athener von dem furcht-baren Tribute zu befreien. Vergeblich versuchte Ageus den Sohn zurckzuhalten; als das Schiff mit den Opfern des Minotaurus absegeln wollte, lie er sich vom Steuermann versprechen, das schwarze Segel des Schiffes mit einem weien zu vertauschen, wenn die fhrte Tat gelingen sollte; dann nahm er traurig Abschied von dem geliebten Sohne.
In Kreta fand Theseus Hilfe bei A r i d n e, der Tochter des Minos. Mit einem geweihten Schwerte, das er von ihr erhalten hatte, ttete er den Minotaurus in einem furchtbaren Zweikampfe. Dann fand er glcklich den Ausgang aus dem Labyrinthe mit Hilfe eines langen Fadens, den er nach dem Rate der Ariadne an der Tr des Labyrinthes befestigt hatte. Aus Furcht vor Minos flohen beide, nachdem sie vorher die Kiele der kretischen Schiffe beschdigt hatten, um die Verfolgung unmglich zu machen. Aber Ariadne sollte nicht des Theseus Gemahlin werden. Auf der Insel N a x o s , wo das Schiff angelegt hatte, wurde sie von Theseus verlassen. Da erschien Bacchus, der Gott des Weines, trstete Ariadne und nahm sie zur Gemahlin.
In Athen wurden die Zurckkehrenden mit groem Jubel empfangen. Den Theseus aber erwartete eine Trauerkunde. Ageus hatte sich, als et das Schiff mit dem schwarzen Segel zurckkehren sah, verzweifelnd ins Meer gestrzt. Denn der Steuermann hatte den Auftrag vergessen und es versumt, das weie Segel auszuziehen. So war Theseus König von Athen geworden.
c. errfcbaft und Bride des Cbcfeus.
Als König fhrte Theseus eine weise Regierung. Er vereinigte das ganze Land A t t i k a , dessen Hauptstadt nunmehr Athen wurde. Die Gesetze, die er gab, waren wohlttig, und er sorgte fr Frieden und Ruhe im Lande. Unglcklichen und Verfolgten gewhrte er Schutz, Frevler aber zchtigte er. So ward er als ein weiser und gerechter König hoch verehrt.
Aber in seinem Hause hatte er viel Unglck. Seine schone Gemahlin Hippolyte, eine Amazone, fiel an der Seite ihres Gemahls, den sie in die Schlacht gegen ihre frheren Amazonen-schwestern begleitet hatte. Und fein einziger Sohn aus dieser Ehe, Hipplytus, wurde durch die Tcke der zweiten Gemahlin P h d r a, einer Tochter des Minos, vernichtet.
Da ward Theseus des Aufenthalts in Athen berdrssig. Er verlie die Stadt und zog ruhelos durch ganz Griechenland. Viel
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Crius Dentatus, einem siegreichen Feldherrn, kamen einst feindliche Gesandte, die ihn durch eine groe Geldsumme gnstig stimmen wollten; er wies sie ab mit den Worten: Es ist mir lieber, der reiche Leute zu herrschen, als selbst reich zu sein." Dem Gesandten F a b r i c i u s bot ein feindlicher König groe Schtze, aber ohne allen Erfolg, so da der König ihm das Zeugnis gab: Wahrlich, eher knnte man die Sonne von ihrer Bahn, als den Fabricius vom Wege der Redlichkeit ablenken." Auch durch Schrecken lie sich Fabricius nicht aus seiner Gemtsruhe bringen und seiner Pflicht untreu machen. Der König hatte vor dem Ge-sprach mit dem rmischen Gesandten seinen grten Kriegselefanten heimlich im Zelte hinter einem Vorhang aufstellen lassen, vor dem dann Fabricius Platz nahm. Aus einen Wink des Knigs wurde der Vorhang hinweggezogen, so da sich Fabricius dicht vor dem Riesentiere sah, das ihn mit seinem gewaltigen Rssel betastete. Aber der Rmer blieb kaltbltig und verzog keine Miene. La nur den Vorhang wieder vorziehen, o König," sprach er; so wenig mich gestern dein Geld reizen konnte, so wenig kann mich heute dein Elefant erschrecken."
Da Krperqualen den Mut der Rmer nicht zu beugen vermochten, zeigt das Beispiel des M u c i u s S c v o l a (s. o. Iv). Auch den Konsul Regulus konnte die Aussicht auf entsetzliche Qualen nicht davon abhalten, das zu tun, was er fr recht und dem Vaterlande ntzlich erachtete. Nach vielen Siegen der die Haupt-feinde der Rmer, die Karthager, hatte er eine Niederlage erlitten und war in die Gefangenschaft der Feinde geraten. Nach einiger Zeit hatten die Karthager, um deren Sache es nicht gut stand, den lebhaften Wunsch, dem Kriege ein Ende zu machen. Sie schickten zu Friedensunterhandlungen eine Gesandtschaft nach Rom, der man den gefangenen Regulus beigab, nachdem man ihn hatte schwren lassen, in die Gefangenschaft zurckzukehren, wenn der Friede nicht zustande kme. Im Senat wurde Regulus um seine Meinung der den Frieden gefragt; trotzdem da seine Freiheit und sein Leben von dem Friedensschlsse abhingen, riet er dem Senate, auf die Vorschlge der Karthager nicht einzugehen, denn die Krfte des Feindes seien so erschpft, da er sich dem Willen Roms fgen msse. Der Senat folgte feinem Rate und entlie die karthagischen Gesandten unverrichteter Sache. Auch Regulus reifte nun nach Karthago zurck; die Bitten und Trnen seiner Gemahlin, seiner Kinder und Freunde waren nicht imstande, ihn seinem Schwre untreu zu machen. Die Karthager sollen ihn unter Martern hingerichtet haben.
Weichere Gefhle, sogar die Liebe zu Weib und Kind, wurden erstickt, wenn sie den Forderungen der Vaterlandsliebe entgegen
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